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Canum

Canum, das 950 n. Chr. als Caninghem erwähnt wird, lag wie fast alle Ortschaften der Krummhörn an einem verzweigten Netz von Kanälen (auch Deep genannt), die zur Entwässerung und als Verkehrsweg dienten. Dorfschiffer brachten von den Fehnen Torf als Brennstoff in die Krummhörn. Die "Laugschipper" kümmerten sich um den Transport von Gütern und Menschen zwischen den Orten. Keramikfunde deuten sogar auf eine Besiedelung des Ortsgebietes in der Zeit vom ersten Jahrhundert vor Christus bis zum dritten Jahrhundert nach Christus hin. Aus dem Jahre 1475 ist die Bezeichnung Canigum hodie Canum überliefert. Der Name ist eine Zusammensetzung des Rufnamens Kane mit dem Kollektivsuffix -ing. Canum bedeutet demnach "Heim der Sippe des Kane".
Heute hat Canum 287 (31. Dez. 2012) Einwohner und grenzt direkt an das Gewerbegebiet von Pewsum.

Orgel in Canum


Seit dem letzten Drittel des 13. Jahrhundert existiert die Canumer Kirche. Eine Grabsteinplatte aus dem 16. Jahrhundert erinnert an den Pastor Johannes Aportanus, dem Sohn von Jürgen von den Daere (Georgius Aportanus), der einer der Geistlichen war, die sich zuerst zur Reformation bekannt hatten. Die Hausmarke der Familie erscheint im Canumer Wappen.

Erschreckend war das Memento unter der Kirchenuhr der Canumer Kirche, die sich im Ostfenster des Gebäudes befand und Ende der 80-ziger Jahre des 20. Jahrhunderts abgebaut wurde. Unter der Uhr befand sich ein Totenkopf mit der Beschriftung "Memento mori - Gedenke des Todes".

In den vergangenen Jahren wurde die alte Kirche in dem kleinen ostfriesischen Ort Canum grundlegend und kenntnisreich saniert und restauriert. Nach Abschluss der Arbeiten erläutert Edzard Herlyn, Pastor in der evangelischreformierten Gemeinde Canum, Gestalt und Geschichte dieser schönen alten Dorfkirche:

Mitte des 13. Jahrhunderts: Auf vielen Warften der Krummhörn wird mit dem Bau von einfachen Einraumkirchen begonnen. Das Baumaterial ist der Ziegelstein, der vor Ort aus der tonhaltigen Erde gebrannt wird. Der romanische Baustil mit seinen kleinen, rundbogigen Fenstern prägt das Äußere der Kirchen. Um die Kirche herum liegt der Friedhof. Der Glockenturm steht aus statischen Gründen wenige Meter neben der Kirche. Wahrscheinlich war die Kirche St. Jan (St. Johannes) geweiht. Das schlichte Außenmauerwerk ist auf der Giebelseite im Osten mit einem aufsteigenden Bogenfries und einem Fischgrätenmuster verziert. Drei hohe, schmale romanische Fenster gliedern den Ostgiebel.

Ursprünglich - in Canum im Mauerwerk noch ablesbar - besaßen die mittelalterlichen Kirchen in Ostfriesland einen Nordeingang für die Frauen und einen Südeingang für die Männer. Seit den Anfängen vor 700 Jahren wird in dieser Kirche sonntäglich Gottesdienst gefeiert. Die Kirche ist von West nach Ost gebaut.

Es ist ein heller, lichtdurchfluteter Raum: weiß gekalkte Wände, hohe Gewölbe, deren Rippen ziegelrot abgesetzt sind. Der Kirchenraum wird durch drei quadratische Joche gegliedert, die jeweils durch ein Domikalgewölbe überbaut sind. Die Gewölbeabschlüsse bilden unterschiedlich ausgebildete Verzierung. Reste der ursprünglichen Ausmalung lassen sich auf den Gewölberippen und im Gewölbe selbst nachweisen.

Der Chorraum mit dem Hochaltar war durch eine Chorstufe und durch einen Lettner vom übrigen Kirchenschiff getrennt. Die kleinen Rundbogenfenster in den Achsen der Joche, die nur wenig Licht in das Kirchenschiff ließen, wurden in der Reformationszeit nach unten hin erweitert, um mehr Licht in den Kirchenraum fallen zu lassen. Zur gleichen Zeit wurden die Malereien überputzt und die Kirche im Innern weiß gestrichen. Im ausgehenden 16. Jahrhundert wurde die Kirche mit drei Renaissancemöbeln ausgestattet, die den Wandel der Konfession zeigen: einer Kanzel, einem Abendmahlstisch und einem Dreisitz. Sie dokumentieren die veränderte Bedeutung des Gottesdienstes. Zunächst wurde die Kanzel - wohl die älteste Kanzel Ostfrieslands - gebaut und im mittleren Joch an erhöhter Stelle platziert. Damit entsprach sie der Bedeutung der Predigt als zentralem Geschehen im reformierten Gottesdienst. Da die Kirche noch kein Gestühl hatte, stand die Gemeinde während des Gottesdienstes um die Kanzel herum. Eine im Original erhaltene zweiflügelige Tür, die zwischen den Resten der Lettnermauer steht, trennt den Chorraum vom übrigen Kirchenschiff.

Abendmahlstisch in Canum

Hier steht der in Form einer Truhe gebaute Abendmahlstisch, in der die Abendmahlsgeräte aufbewahrt wurden. Ein umlaufendes Schriftband zitiert i. Korinther 16,10, ein Vers, der sich in vielen alten reformierten Abendmahlsliturgien findet: "DE.GESEGENDE.KELCK. DEN. Wl. SEGNEN. IS. DE. NICHT.DE.GEMEINSCHVP . DES . BLÖDES . CHRISTI . DAT . BRODT . DAT.Wl . BREKEN.IS.DAT. NICHT. DE.GEMEINSCHVP.DES. LIVES. CHRISTI. 1.COR: 10

Später wurde der mit einem Baldachin überbaute Dreisitz für den Prediger und zwei Kirchenälteste gebaut. Die Inschrift erinnert an den ersten evangelischen Prediger der Kirche: Johannes Aportanus 1584. Dreisitz und Abendmahlstisch fanden ihren Ort dort, wo bisher der Hochaltar gestanden hat - an der Ost- seite des Chorraumes. Sie stehen auf einem farbig glasierten Fliesenboden. Der bisher nur dem Priester zugängliche Chorraum wurde zum Raum der gemeinschaftlichen Abendmahlsfeier. Der Chorraum war ausgestattet als Festsaal wie der Prunksaal eines weltlichen Herrschers. Im Gegensatz zu vielen anderen reformierten Kirchen, in denen das Gestühl um die Kanzel herum angeordnet ist, blicken die Gottesdienstbesucher in Canum in Richtung des Chores.

Informationen auch unter:
http://www.kirche-canum.de/



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